Kleines Mädchen im Profil berührt mit der Hand ihr Ohr

Ohrspeicheldrüsenentzündung (Parotitis)

Eine Parotitis ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse, die zu Schwellung, Schmerzen im Bereich vor dem Ohr sowie gelegentlich zu Fieber und Schluckbeschwerden führen kann.

Eine Ohrspeicheldrüsenentzündung (Parotitis) ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse, die Schmerzen und Schwellungen vor oder unter dem Ohr verursacht. Sie kann durch Bakterien oder Viren entstehen und tritt oft bei schlechter Mundhygiene oder Dehydration auf. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.

Was ist eine Parotitis?

Die Parotitis ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse, die zu einer schmerzhaften Schwellung führt. Diese Entzündung kann durch verschiedene Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren verursacht werden. Die Ohrspeicheldrüse, auch Parotis genannt, befindet sich beidseits am Gesichtsrand vor den Ohren und ist für die Speichelproduktion verantwortlich.

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Parotitis Epidemica (Mumps)

Die Parotitis epidemica, besser bekannt als Mumps, ist eine virale Infektion, die hauptsächlich Kinder betrifft. Sie wird durch das Mumps-Virus verursacht und führt zu einer schmerzhaften Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Mumps wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und kann neben der Parotitis auch andere Komplikationen wie Orchitis und Meningitis verursachen.

Marantische Parotitis

Die marantische Parotitis ist eine seltene Form der chronischen Parotitis, die durch Austrocknung der Speicheldrüse verursacht wird. Diese Form tritt häufig bei älteren Patienten auf, die unter schwerer Dehydration leiden. Die Behandlung konzentriert sich auf die Rehydratation und die Verbesserung der allgemeinen Gesundheit des Patienten.

Ohrspeicheldrüse Schmerzen ohne Schwellung​

Schmerzen in der Ohrspeicheldrüse können auch ohne sichtbare Schwellung auftreten. Dies kann verschiedene Ursachen haben, darunter eine beginnende Entzündung, Speichelsteine oder eine Verengung der Drüsengänge. Auch ohne Schwellung kann es sich um eine Parotitis handeln, wobei die Symptome individuell unterschiedlich ausfallen können.
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Ohrspeicheldrüsenentzündung Symptome

Eine Ohrspeicheldrüsenentzündung, auch Parotitis genannt, äußert sich durch verschiedene Symptome, die je nach Ursache und Schweregrad der Entzündung variieren können. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Schwellung: Eine einseitige oder beidseitige Schwellung vor oder unter dem Ohr ist typisch für eine Parotitis.
  • Schmerzen: Betroffene verspüren oft Druckgefühl und Schmerzen im geschwollenen Bereich.
  • Rötung und Wärme: Die entzündete Region kann gerötet sein und sich warm anfühlen.
  • Fieber: In vielen Fällen tritt Fieber auf.
  • Kopfschmerzen:Kopfschmerzen können ebenfalls auftreten und sind oft mit Fieber verbunden.
  • Halsschmerzen: Halsschmerzen können ein Symptom sein, besonders wenn die Entzündung auf benachbarte Bereiche ausstrahlt

Geschwollene Ohrspeicheldrüse

Die Schwellung ist oft das erste und auffälligste Symptom einer Ohrspeicheldrüsenentzündung. Sie tritt meist einseitig auf und kann zu einer sichtbaren Vergrößerung der betroffenen Region führen.

Ohrspeicheldrüse Schmerzen

Die Schmerzen bei einer Parotitis sind oft drückend und verstärken sich beim Kauen oder Bewegen des Kiefers. Diese Schmerzen können auch in benachbarte Bereiche ausstrahlen.

Rötung und Wärme

Die entzündete Region ist häufig gerötet und fühlt sich warm an. Dies ist ein typisches Zeichen für eine Entzündung und kann mit einer erhöhten Empfindlichkeit der Haut einhergehen.

Fieber

Fieber ist ein häufiges Begleitsymptom bei einer Ohrspeicheldrüsenentzündung und weist auf eine systemische Reaktion des Körpers auf die Infektion hin.

Kopfschmerzen bei Ohrspeicheldrüsenentzündung

Kopfschmerzen können bei einer Ohrspeicheldrüsenentzündung auftreten und sind oft mit Fieber verbunden. Diese Kopfschmerzen entstehen durch die entzündliche Reaktion des Körpers und die damit einhergehende Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Die Schmerzen können sich auf den gesamten Kopf ausbreiten und sind häufig pulsierend oder drückend. In einigen Fällen können die Kopfschmerzen auch durch die Schwellung und den Druck auf benachbarte Strukturen verursacht werden.

Halsschmerzen

Halsschmerzen sind ein weiteres Symptom, das bei einer Ohrspeicheldrüsenentzündung auftreten kann. Diese Schmerzen entstehen, wenn die Entzündung auf benachbarte Bereiche wie den Hals und die umliegenden Gewebe ausstrahlt. Die Halsschmerzen können das Schlucken erschweren und sind oft mit einer erhöhten Empfindlichkeit und Rötung des Halses verbunden. In schweren Fällen kann die Entzündung auch die Funktion der umliegenden Muskeln und Nerven beeinträchtigen, was zu zusätzlichen Beschwerden führt.

Ursachen einer Parotitis

Eine Ohrspeicheldrüsenentzündung kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

  • Bakterielle Infektionen: Eine der Hauptursachen für eine Ohrspeicheldrüsenentzündung sind bakterielle Infektionen. Bakterien wie Staphylokokken und Streptokokken können die Speicheldrüse infizieren und eine Entzündung hervorrufen.
  • Virale Infektionen: Virale Infektionen, insbesondere das Mumps-Virus, sind ebenfalls häufige Ursachen für eine Parotitis. Das Mumps-Virus führt zu einer schmerzhaften Schwellung der Ohrspeicheldrüsen und kann durch Tröpfcheninfektion übertragen werden.
  • Speichelsteine: Speichelsteine, auch Sialolithen genannt, können die Speicheldrüsengänge blockieren und eine Entzündung verursachen. Diese Steine bestehen aus mineralischen Ablagerungen und können den Speichelfluss behindern.
  • Dehydration: Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann zu einer Austrocknung der Speicheldrüsen führen, was die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung erhöht. Dies ist besonders bei älteren Menschen ein Risiko.
  • Immunschwäche: Eine geschwächte Immunabwehr kann die Anfälligkeit für Infektionen und Entzündungen der Ohrspeicheldrüse erhöhen. Dies kann durch verschiedene Erkrankungen oder Medikamente verursacht werden.

Diese Ursachen können einzeln oder in Kombination auftreten und führen oft zu Symptomen wie Schwellung, Schmerzen und Fieber. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Bakterielle Ohrspeicheldrüsenentzündung

Diese Form der Parotitis wird durch Bakterien verursacht, in der Regel durch Staphylococcus aureus, seltener durch Streptokokken oder anaerobe Keime. Die Bakterien gelangen meist über den Speichelgang (Ductus parotideus) in die Drüse, vor allem wenn der Speichelfluss reduziert ist – etwa durch Mundtrockenheit, schlechte Mundhygiene oder nach Operationen. Typisch ist ein akuter Verlauf mit einseitiger, schmerzhafter Schwellung, Rötung, Fieber und eventuell eitrigem Ausfluss aus dem Ausführungsgang. 

Parotitis durch Mumpsvirus

Eine virale Ursache der Parotitis ist vor allem das Mumpsvirus, das besonders bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Es wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und führt zu einer meist beidseitigen, schmerzhaften Schwellung der Ohrspeicheldrüsen, begleitet von Fieber, Krankheitsgefühl und gelegentlich Schluckbeschwerden. Auch Komplikationen wie Hodenentzündung (Orchitis) oder Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) sind möglich.

Parotitis durch Speichelstein​e

Speichelsteine bestehen aus mineralischen Ablagerungen (meist Kalziumsalzen), die sich in den Ausführungsgängen der Speicheldrüsen bilden und den Speichelfluss blockieren können. Die Folge ist ein Rückstau des Speichels, was zu Schwellung, Druckgefühl und ggf. sekundärer bakterieller Entzündung führt.

Parotitis durch Dehydration

Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr führt zu verminderter Speichelproduktion. Der Speichel wird zähflüssiger, der natürliche Selbstreinigungseffekt der Drüse nimmt ab, wodurch sich Bakterien leichter ansiedeln können.

Dehydration betrifft vor allem ältere Menschen, Krankenhauspatienten oder Personen mit Fieber, starkem Schwitzen oder Durchfall. Symptome können schleichend auftreten: trockener Mund, Spannungsgefühl in der Wange, evtl. diffuse Schmerzen

Immunschwäche

Ein geschwächtes Immunsystem begünstigt die Entstehung wiederholter oder chronischer Ohrspeicheldrüsenentzündungen. Dies betrifft Menschen mit chronischen Erkrankungen (z B. Diabetes mellitus, HIV), unter Chemotherapie, langfristiger Kortisonbehandlung oder bei Autoimmunerkrankungen wie dem Sjögren-Syndrom. Typisch ist ein weniger ausgeprägter, aber langwieriger oder immer wiederkehrender Verlauf mit moderaten Beschwerden. 

Diagnose der Ohrspeicheldrüsenentzündung

Die Diagnose einer Ohrspeicheldrüsenentzündung erfolgt durch verschiedene Untersuchungen und bildgebende Verfahren. Hier sind einige der häufigsten Methoden zur Diagnose:

  • Körperliche und Anamnese-Untersuchungen: Diese Untersuchungen umfassen ein ausführliches Gespräch über die Art und Dauer der Beschwerden sowie eine körperliche Untersuchung, um Schwellungen, Rötungen und Schmerzen zu beurteilen.
  • Ultraschall: Ein Ultraschall der Ohrspeicheldrüse kann helfen, die Größe und Struktur der Drüse zu beurteilen und mögliche Abszesse oder Speichelsteine zu identifizieren.
  • Magnetresonanztomografie (MRT): Ein MRT mit Kontrastmittel ist eine präzise Methode zur Darstellung der Ohrspeicheldrüse und ihrer Umgebung. Es ermöglicht eine detaillierte Visualisierung von Entzündungen, Tumoren oder anderen Anomalien.
  • Computertomografie (CT): Eine CT-Untersuchung mit Kontrastmittel kann ebenfalls verwendet werden, insbesondere wenn ein MRT nicht verfügbar ist. Sie zeigt detaillierte Bilder der Drüse und kann helfen, die Ursache der Entzündung zu identifizieren.
  • Bluttests: Bluttests können durchgeführt werden, um Entzündungsmarker und mögliche Infektionserreger zu identifizieren. Dies hilft, die Ursache der Entzündung zu bestimmen und die geeignete Behandlung zu planen.

Diese Diagnosemethoden sind entscheidend, um die Ursache und den Schweregrad der Ohrspeicheldrüsenentzündung genau zu bestimmen und die geeignete Behandlung zu planen.

Ohrspeicheldrüsenentzündung: Wie lange krank?

Die Dauer einer Ohrspeicheldrüsenentzündung (Parotitis) variiert je nach Ursache, Schwere der Entzündung und der gewählten Therapie. In der Regel verläuft die Erkrankung akut und klingt nach einigen Tagen bis Wochen wieder ab. In manchen Fällen kann sie jedoch chronisch oder immer wiederkehrend auftreten.

  • Bei einer akuten bakteriellen Parotitis dauert die Krankheit typischerweise etwa 7 bis 14 Tage. Wird frühzeitig mit einer Antibiotikatherapie begonnen, verbessern sich die Symptome wie Schwellung, Schmerzen und Fieber oft bereits nach wenigen Tagen. Die vollständige Genesung kann bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit sind Betroffene meist 5 bis 7 Tage arbeitsunfähig, in Berufen mit engem Menschenkontakt eventuell länger.
  • Handelt es sich um eine virale Parotitis, wie sie etwa beim Mumpsvirus auftritt, dauert die Erkrankung in der Regel 7 bis 10 Tage. Die Schwellung der Ohrspeicheldrüse tritt meist plötzlich auf und geht mit Fieber und Abgeschlagenheit einher. Da Mumps hochansteckend ist, besteht eine Ansteckungsgefahr bis zu 9 Tage nach Symptombeginn, weshalb in dieser Zeit eine Isolation empfohlen wird. Die Arbeits- oder Schulunfähigkeit beträgt daher meist eine Woche oder länger, je nach Verlauf und eventuellen Komplikationen (z. B. Hodenentzündung bei Männern).
  • Ist die Ursache ein Speichelstein (Sialolith), der den Speichelabfluss blockiert, hängt die Krankheitsdauer stark davon ab, wie schnell der Stein entfernt werden kann. Ohne bakterielle Entzündung können die Beschwerden bereits nach wenigen Tagen verschwinden. Kommt es jedoch zu einer zusätzlichen Infektion, verlängert sich die Genesungszeit auf etwa ein bis zwei Wochen.
  • Bei einer chronischen oder rezidivierenden Parotitis, bei der die Entzündung in regelmäßigen Abständen wiederkehrt, kann sich der Krankheitsverlauf über Wochen oder Monate erstrecken. In solchen Fällen ist keine durchgehende, sondern eine intermittierende Arbeitsunfähigkeit üblich – also immer wieder während der akuten Schübe. Ziel der Therapie ist es, durch konsequente Maßnahmen wie gute Mundhygiene, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, physiotherapeutische Maßnahmen oder gegebenenfalls chirurgische Eingriffe eine langfristige Besserung zu erzielen.

Ohrspeicheldrüsenentzündung Krankschreibung

Bei einer Ohrspeicheldrüsenentzündung (Parotitis) ist in der Regel eine Krankschreibung von 5 bis 10 Tagen notwendig – abhängig von Ursache und Verlauf.

  • Bakterielle Infektionen erfordern meist eine Arbeitsunfähigkeit von 5–7 Tagen, bei schwerem Verlauf bis zu 2 Wochen.
  • Virale Infektionen wie Mumps machen eine Krankschreibung von 7–10 Tagen nötig – wegen der Ansteckungsgefahr oft mit Isolationspflicht.
  • Speichelsteine führen nur bei Komplikationen zu einer Krankschreibung von einigen Tagen bis einer Woche.
  • Chronische Entzündungen verursachen intermittierende Krankschreibungen während akuter Schübe.

Berufe mit engem Kontakt zu Menschen oder körperlicher Belastung können eine längere Auszeit erfordern.

Ohrspeicheldrüsenentzündung Behandlung

Die Behandlung einer Ohrspeicheldrüsenentzündung hängt von der Ursache der Entzündung, dem Schweregrad der Symptome und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. Hier sind die gängigen Behandlungsmethoden:

  • Überwachung: Bei leichten Fällen, insbesondere bei viraler Parotitis (z. B. Mumps), genügt oft eine symptomatische Behandlung und Überwachung. Dazu gehören Ruhe, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente. In diesen Fällen ist keine spezifische medikamentöse Therapie notwendig, da sich die Entzündung in der Regel von selbst zurückbildet.
  • Antibiotikatherapie: Wenn eine bakterielle Ursache vorliegt, ist eine gezielte antibiotische Behandlung notwendig. Häufig eingesetzte Antibiotika wirken gegen Staphylokokken oder Streptokokken, die typische Erreger sind. Eine frühzeitige Therapie verhindert Komplikationen wie Abszessbildung.
  • Schmerzlinderung und Entzündungshemmung: Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen oder Paracetamol) helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Zusätzlich können warme Kompressen auf die betroffene Drüse zur lokalen Entlastung beitragen.
  • Chirurgischer Eingriff: In seltenen Fällen, insbesondere bei chronischer oder rezidivierender Parotitis oder bei Abszessbildung, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Dieser kann die Drainage eines Abszesses oder in schweren Fällen die teilweise Entfernung der Drüse umfassen.
  • Weitere Maßnahmen: Bei chronischer oder autoimmuner Parotitis (z. B. im Rahmen eines Sjögren-Syndroms) kann eine langfristige symptomatische Therapie und die Zusammenarbeit mit einem Rheumatologen erforderlich sein.

Die Wahl der Behandlungsmethode richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache, dem Verlauf der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten.

Parotitis Antibiotika

Bei einer bakteriellen Ohrspeicheldrüsenentzündung ist der Einsatz von Antibiotika essenziell. Häufig handelt es sich um Erreger wie Staphylococcus aureus oder Streptokokken, die über den Speichelgang in die Drüse eindringen. Die Antibiotikatherapie zielt darauf ab, die Infektion schnell zu bekämpfen und Komplikationen wie die Bildung eines Abszesses zu verhindern.

Typische Wirkstoffe sind z. B. Amoxicillin-Clavulansäure, Cefuroxim oder bei Penicillinallergie auch Clindamycin. Die Auswahl des Antibiotikums richtet sich nach dem vermuteten Erregerprofil, dem Schweregrad der Entzündung und möglichen Vorerkrankungen des Patienten. In unkomplizierten Fällen reicht eine orale Einnahme aus, bei schweren Verläufen oder bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem kann eine intravenöse Therapie im Krankenhaus notwendig sein.

Wichtig ist, dass die Antibiotikatherapie frühzeitig begonnen und konsequent über die gesamte vorgeschriebene Dauer eingenommen wird – auch wenn die Symptome bereits zurückgehen –, um Rückfälle und Resistenzen zu vermeiden.

Ohrspeicheldrüsenentzündung Operation

Eine Operation wird bei einer Ohrspeicheldrüsenentzündung nur dann notwendig, wenn konservative Maßnahmen wie Antibiotika oder entzündungshemmende Medikamente nicht ausreichen. Der häufigste Grund für einen operativen Eingriff ist die Abszessbildung – also eine abgekapselte Eiteransammlung in der Drüse, die sich meist durch starke, pulsierende Schmerzen, Fieber und sichtbare Schwellung äußert.

In solchen Fällen erfolgt zunächst eine chirurgische Drainage, bei der der Abszess eröffnet und der Eiter abgeleitet wird. In sehr schweren oder chronischen Fällen, bei wiederkehrenden Entzündungen oder vernarbten Drüsengängen, kann eine Teil- oder Komplettentfernung der Drüse notwendig sein (Parotidektomie).

Da durch die Ohrspeicheldrüse der Gesichtsnerv (Nervus facialis) verläuft, wird jeder Eingriff mit höchster Präzision durchgeführt, meist durch spezialisierte HNO- oder Kieferchirurgen. Ziel ist es, die Funktion des Nervs vollständig zu erhalten und ästhetische sowie funktionelle Beeinträchtigungen zu minimieren.

Eine Operation ist also immer die letzte Option, kommt aber bei fortgeschrittenem oder kompliziertem Verlauf der Parotitis in Betracht.

Ohrspeicheldrüsenentzündung Hausmittel

Bei einer Ohrspeicheldrüsenentzündung , können neben der ärztlichen Behandlung  auch verschiedene Hausmittel helfen, die Beschwerden zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Zu den bewährten Hausmitteln zählen sanfte Massagen, warme Kompressen, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, sowie das Lutschen von sauren Bonbons zur Anregung des Speichelflusses.

Ohrspeicheldrüsenentzündung Massage

Eine sanfte Massage der Ohrspeicheldrüse kann helfen, den Abfluss des Speichels zu fördern und so Stauungen zu lösen. Dabei wird mit sauberen Fingern oder einem warmen, feuchten Tuch mit leichtem Druck in kreisenden Bewegungen von hinten (unterhalb des Ohrs) nach vorne (in Richtung Wange) massiert. Diese Technik kann mehrmals täglich wiederholt werden, sollte jedoch vermieden werden, wenn die Berührung starke Schmerzen verursacht.

Warme Kompressen

Das Auflegen von warmen Kompressen auf die betroffene Region wirkt durchblutungsfördernd und kann die Entzündung lindern. Eine warme (nicht heiße!) feuchte Kompresse sollte mehrmals täglich für etwa 10–15 Minuten auf die schmerzende Stelle gelegt werden.

Flüssigkeitszufuhr

Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist essenziell, um die Speichelproduktion zu fördern und eine Austrocknung der Schleimhäute zu verhindern. Besonders stilles Wasser und lauwarmer Kräutertee sind empfehlenswert.

Saure Bonbons oder Zitronenscheiben

Das Lutschen von sauren Bonbons oder das Kauen auf einer Zitronenscheibe regt den Speichelfluss an. Dadurch kann der natürliche Reinigungsmechanismus der Drüse unterstützt und ein Rückstau von Speichel vermieden werden.

Ist Speicheldrüsenentzündung ansteckend?

Ob eine Speicheldrüsenentzündung ansteckend ist, hängt von ihrer Ursache ab. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen bakteriellen und viralen Infektionen sowie entzündlichen Reaktionen ohne infektiösen Ursprung (z. B. durch Speichelstau oder Autoimmunerkrankungen).

  • Virale Ursachen – potenziell ansteckendWenn die Entzündung durch Viren verursacht wird, wie etwa beim Mumpsvirus, ist sie ansteckend. Mumps, eine klassische Kinderkrankheit, äußert sich häufig durch eine beidseitige Schwellung der Ohrspeicheldrüsen und wird über Tröpfcheninfektion (z. B. Husten, Niesen) übertragen. In solchen Fällen ist besondere Vorsicht geboten, insbesondere im Umgang mit nicht geimpften Personen.
  • Bakterielle Ursachen – meist nicht direkt ansteckendBakterielle Speicheldrüsenentzündungen entstehen oft durch einen Rückstau von Speichel, der das Eindringen von Bakterien (z. B. Staphylococcus aureus) begünstigt. Diese Form ist in der Regel nicht ansteckend, da die Bakterien über den eigenen Speichelkanal in das Gewebe gelangen und keine Übertragung von Mensch zu Mensch stattfindet.
  • Nicht-infektiöse Ursachen – nicht ansteckendAuch nicht-infektiöse Reizungen, z. B. durch Autoimmunerkrankungen wie das Sjögren-Syndrom oder eine verminderte Speichelproduktion (z. B. infolge von Medikamenteneinnahme oder Dehydration), führen zu Speicheldrüsenentzündungen – sind aber nicht ansteckend.

Wie lange ist Speicheldrüsenentzündung ansteckend?

Die Ansteckungsdauer bei einer Speicheldrüsenentzündung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache – insbesondere, wenn ein Virus die Entzündung ausgelöst hat.

  • Bei Mumps (Parotitis epidemica): Wenn Mumps die Ursache der Entzündung ist, beginnt die Ansteckungsgefahr etwa 7 Tage vor dem Auftreten der Schwellung der Ohrspeicheldrüse und hält in der Regel bis etwa 9 Tage danach an. Besonders hoch ist das Risiko der Übertragung in den ersten Tagen nach Symptombeginn. In dieser Zeit sollten Betroffene den Kontakt zu anderen – vor allem zu ungeimpften Personen – möglichst vermeiden.
  • Bei bakterieller Speicheldrüsenentzündung: Diese Form ist in der Regel nicht ansteckend, daher besteht auch keine relevante „Ansteckungsdauer“. Dennoch ist bei Eiterbildung und offenen Stellen Hygiene wichtig, um eine Ausbreitung von Bakterien auf andere Körperstellen oder auf Personen mit geschwächtem Immunsystem zu vermeiden.
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Ohrspeicheldrüsenentzündung Erfahrungen

Viele Menschen, die eine Ohrspeicheldrüsenentzündung erlebt haben, berichten übereinstimmend von einem schleichenden Beginn: Zuerst ein leichtes Druckgefühl oder Ziehen vor dem Ohr, gefolgt von einer zunehmenden, oft einseitigen Schwellung der Wange. Die Schmerzen verstärken sich besonders beim Essen – vor allem bei sauren Lebensmitteln –, da die Speichelproduktion angeregt wird und gegen die verengten oder entzündeten Ausführungsgänge „arbeitet“.

Als besonders lindernd empfinden viele Betroffene warme Kompressen, sanfte Massagen von hinten nach vorne entlang der Wange sowie das Lutschen von Zitronenbonbons, um den Speichelfluss zu fördern. Wer frühzeitig einen Arzt aufsucht, kann durch gezielte Behandlung – etwa mit Antibiotika bei bakteriellen Ursachen – oft eine schnelle Besserung erfahren. Dennoch berichten manche, dass es einige Tage dauert, bis die Schwellung deutlich zurückgeht und das normale Kauen wieder schmerzfrei möglich ist.

Einige Erfahrungsberichte weisen darauf hin, dass eine zu späte Behandlung zu einem Abszess oder sogar zu chronischen Beschwerden führen kann. Daher betonen viele Betroffene, wie wichtig es ist, erste Anzeichen ernst zu nehmen und rasch ärztlichen Rat einzuholen.

FAQs über Ohrspeicheldrüsenentzündung

Wo ist die Ohrspeicheldrüse​?

Die Ohrspeicheldrüse, auch Parotis genannt, ist die größte Speicheldrüse des Menschen. Sie liegt beidseitig am Gesichtsrand vor und unter den Ohren. Diese Drüse produziert Speichel, der für die Verdauung und Mundhygiene wichtig ist.

Woher kommt eine Ohrspeicheldrüsenentzündung?

Eine Ohrspeicheldrüsenentzündung kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, darunter bakterielle oder virale Infektionen, Speichelsteine oder eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr. Häufige Erreger sind Staphylokokken und Streptokokken.

Ist Ohrspeicheldrüsenentzündung gefährlich?

Eine Ohrspeicheldrüsenentzündung kann gefährlich sein, wenn sie nicht behandelt wird. Sie kann zu Komplikationen wie Abszessen führen und in seltenen Fällen auch andere ernsthafte Erkrankungen verursachen. Eine ärztliche Untersuchung ist daher immer ratsam.

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